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Moskva i Nižnij Novgorod 2017

Die gemeinsame Sommerschule in Nižnij Novgorod war für uns eine außergewöhnliche Erfahrung. Das Konzept ging auf eine studentische Idee zurück — auf den Wunsch der Studierenden, von Beginn an in internationalen, d. h. polnisch-russisch-deutschen, Gruppen zu arbeiten. Die Studierenden erarbeiteten sich im Frühjahr 2017 selbständig fünf Themen: a) Die polnische Emigration in Nižnij Novgorod, b) Die Denkmäler in Nižnij Novgorod, c) Nižnij Novgorod in den Augen ausländischer Dichter, d) die Allrussische Ausstellung und e) Nižnij als geschlossene Stadt. In Nižnij Novgorod besuchten sie gemeinsam die polnische Gemeinde, Archive, die Stadtbibliothek und, den Themen entsprechend, historische Stätten. Sie erhielten praktische Unterstützung von den Kolleginnen der Higher School of Economics in Nižnij und arbeiteten gemeinsam mit je einem Wissenschaftler aus Warschau, Moskau und Köln. Wir haben erfahren, dass kulturgeschichtliche Arbeit in einer Gruppe zu unerwarteten Entdeckungen führt und dass wir nach wenigen Tagen intensiver Arbeit Ergebnisse vorstellen konnten. Für manche war es die erste Berührung mit Archiven und alten Realkatalogen; dieser Einstieg war in einer Gruppe leichter zu bewältigen als alleine. Insofern war die Sommerschule eine ideale Vorbereitung für die ersten eigenen Forschungsreisen. Vor allem aber war die Reise eine Ermutigung für alle, studentische Initiativen in noch stärkerem Maße in unser gemeinsames Programm aufzunehmen. Die gemeinsamen Besuche im Museum der russischen Kunst in Nižnij Novgorod, im Studija Teatral’nogo Iskusstva und im Andrej-Rublev-Museum haben uns die unterschiedlichen Traditionen auf eine Weise erfahren lassen, die weder ein Seminar noch ein Besuch touristischer Stätten ermöglichen. Als keynote speaker war – zum Abschluss der Sommerschule – Prof. Ewa Bérard aus Paris nach Moskau gekommen. Sie hat den Studierenden individuell feedback zu ihrer Arbeit gegeben. Ihr Vortrag hat uns vor Augen geführt, wie wir den Gegenstand des Warschauer-Moskauer-Kölner Doppelmasters, die Verbindung ost-, mittel- und westeuropäischer Traditionen, jenseits bekannter Topoi und fernab der bereits erforschten Wege denken können. 

Für die Kölner Studierenden war die Reise zugleich die Möglichkeit, den Campus der HSE in Nižnij als Ort eines Auslandssemesters kennenzulernen.