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em. Prof. Dr. Wolfgang Kasack

geb. 20. Jan. 1927 in Potsdam, gest. 10. Januar 2003 in Much (Rhein-Sieg-Kreis)

 

Spezialgebiet

Russische Literatur, ferner Russische Orthodoxe Kirche    

Biographisches

20. 1. 1927 geboren in Potsdam als Sohn des Schriftstellers Hermann Kasack
Apr. 1945 - Nov. 1946 sowjetische Kriegsgefangenschaft
1947-1951 Studium in Heidelberg, Diplomdolmetscher für Russisch
1951-1953 Studium der Slavistik und Osteuropäischen Geschichte in Göttingen, Dr. phil.
1953 Ehe mit Waltraut Schleuning (? 1976), drei Kinder
1953/1954 Arbeitsgemeinschaft für Osteuropaforschung, Tübingen
Sept. 1955 Dolmetscher in der Delegation von Bundeskanzler Adenauer in Moskau
1956-1960 Chefdolmetscher an der neuen Botschaft der BRD in Moskau, Mitarbeit in der Kulturabteilung
1960 Organisation erster Ausstellungen in Moskau (AA)
1960 Im Auftrag des AA Abfassung des 2. Kulturabkommens BRD-UdSSR
1960-1968 Im Rahmen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Auftrag des AA) Organisation des ersten Austauschs von Wissenschaftlern und Studenten mit der UdSSR (Akademie der Wissenschaften der UdSSR und Hochschulministerium);
jährlich zu Verhandlungen in Moskau
1968 Habilitation in Slavischer Philologie, Universität zu Köln;
zahlreiche Veröffentlichungen zur russischen Literatur des 20. Jahrhunderts;
Einreiseverbot in die UdSSR
1969 Berufung zum ordentlichen Professor und Direktor des Slavischen Instituts der Universität zu Köln, Leiter des Akademischen Auslandsamts
1974-79 Vorsitzender des Verbands der Hochschullehrer für Slavistik
1974/1975 Dekan der Philosophischen Fakultät
1976-1991 Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde, Aufbau der Sektionen Literatur/Sprache und Religionswissenschaften
1978 Ehe mit Friederike Lagemann, zwei Kinder
1981 Johann-Heinrich-Voß-Übersetzerpreis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt
1983 Gastprofessur an der Cornell University, Ithaca NY
1991 Aleksej-Kru?enych-Preis, Cherson, für das ?Lexikon der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts?
1992 Emeritierung
1992 Alexander-S.-Puschkin-Medaille des Internationalen Verbands der Lehrer der russischen Sprache und Literatur (MAPRJaL), verliehen durch den Botschafter der Russischen Föderation, Bonn
seit 1992 Wissenschaftliche Forschung und Publikationen, weiterhin Senatsbeauftragter der Universität zu Köln für den Austausch mit dem Literaturinstitut Moskau
Organist der Evangelischen Kirche Much
1994 Kulturpreis der Deutsch-Russländischen Gesellschaft, Bad Homburg
1996 Ehrendoktor des Literaturinstituts Moskau
1997

Aleksandr-Men-Preis, Stuttgart

2003  gestorben 10. Januar 2003

Veröffentlichungen

(Eine ausführliche Bibliographie der über 870 Publikationen ist noch in Arbeit; ein Teil ist im Forschungsbericht einzusehen.)

Bekanntestes Werk: Lexikon der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts, München 1992 (1. Aufl. Stuttgart 1976, russische Übersetzung London 1988, Moskau 1996, amerikanische Ausgabe New York 1988, polnische und bulgarische 1996).

Weitere wichtige Werke:
Hermann Kasack. Ein Brevier, Frankfurt am Main 1966;
Russische Literatur des 20. Jahrhunderts in deutscher Sprache 1976-1983, München 1985;
dto. Bd. 2 für 1984-1990, München 1992;
Russian Literature 1945-1988, München 1989;
Deutsche Literatur des 20. Jh. in russischen Übersetzungen, Mainz 1991;
Russische Autoren in Einzelporträts, Stuttgart 1994;
Die russische Schriftsteller-Emigration im 20. Jh., 1996;
Russische Literaturgeschichten und Lexika der russischen Literatur. Überblick - Einführung - Wegführer, Konstanz 1997;
Dostojewski. Leben und Werk [Brevier], Frankfurt a.M. 1998;
Christus in der russischen Literatur, München 1999;
Monographien über Nikolaj Gogol? (1957), Konstantin Paustovskij (1971) und Wladimir Lindenberg (1987).

Übersetzer zahlreicher literarischer Werke aus dem Russischen ins Deutsche (V. Afonin, N. Baranskaja, F. Dostoevskij, N. Gogol?, V. Kaverin, A. Kim, S. Lipkin, K. Paustovskij, V. Rozov, S. Sokolov, A. Sol?enicyn, V. ?uk?in, V. Tendrjakov, E. Ternovskij, L. Tolstoj u. a.).

Editionen (u. a.):
Nikolaj Érdman, Mandat (1976);
Die geistlichen Grundlagen der Ikone (1989);
Jan Satunovskij, Rublenaja proza (1994);
Kirchen und Gläubige im postsowjetischen Osteuropa (1996);
Hauptwerke der russischen Literatur. Einzeldarstellungen und Interpretationen (Kindler 1997);
Vsevolod Setschkareff, Russische Literatur des 20. Jahrhunderts (1999)

Herausgeber der Reihe ?Arbeiten und Texte zur Slavistik? (bis 1999 65 Bände), die u. a. Erstausgaben von Texten enthält, die in der Sowjetunion verboten waren (Ajgi, Bulgakov, Kazakov, Lunc, Obolduev, Platonov, Vvedenskij u. a.).